Völkers Universum

Clemens Völker (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Hat sich in den sieben Jahren seiner Amtszeit den Ruf, „Genosse der Bosse“ zu sein, erworben, Sozialpolitik interessiert ihn, zum Verdruss mancher Parteifreunde, weniger. Hat sich von Frau und Kindern getrennt und ist mit einer Journalistin liiert. DieWiederwahl scheint ihm sicher zu sein. Er könnte nach einem erneuten Wahlerfolg Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl 2014 werden.

 

Michael Lenk. Die besten Jahre liegen schon hinter dem Journalisten und Wahlkampfmanager. Als die Wahlkampagne des Völker-Herausforderers ins Stocken kommt, wird Lenk von dem Geschäftsführer der Lead-Agentur der Bundes-CDU für eine inoffizielle Mission engagiert. Er soll - auch mit illegalen Mitteln - den Kandidaten des Bürgerbündnisses zum Sieg gegen Völker verhelfen und damit eine Kandidatur Völkers auf Landesebene verhindern. Für Lenk ist das die Chance, wieder auf die politische Bühne zurückzukehren.

 

Prof. Dr. Claus-Friedrich Gordenthal, Spitzenkandidat des Bürgerbündnisses zur OB-Wahl in Leipzig. Der Parteilose ist ein Spross aus der Gordenthal-Dynastie und hat an der Universität St. Gallen den Lehrstuhl „Vergleichende Politische Systeme“ inne. Zwar kam für ihn die Bitte um die Kandidatur überraschend, er sieht darin jedoch die Möglichkeit, seine theoretischen Politikvorstellungen in die Praxis umzusetzen. Besonders engagiert er sich für Sozialpolitik und gegen neue rechtsextremistischeTendenzen, die sich zum 70. Jahrestag der Bombardierung Leipzigs zeigen. Nicht immer zum Gefallen seiner politischen Freunde vom Bürgerbündnis.

 

Alexander Sewing, Schauspieler. Nicht vom Erfolg verwöhnt. Ist abhängig von Aufträgen, die ihm Lenk vermittelt. Hat eine frappierende Ähnlichkeit mit Völker, die Lenk auf die Idee bringt, Sewing als geheimen Doppelgänger in den OB-Wahlkampf einzuschleusen. Weil er seine Rolle überzeugend spielt, gerät Völker ins Straucheln. Allerdings erliegt Sewing den Annehmlichkeiten des Amtes. Er nimmt nicht nur im Spiel mehr und mehr die Identität des Oberbürgermeisters an.

 

Uta Studtmann, Journalistin und Moderatorin von Leipzig Fernsehen. Sie ist der Grund, warum sich Völker von Frau und Kindern getrennt hat. Versucht im Leben des Oberbürgermeisters einen Platz zu finden. Allerdings hat sie Zweifel daran, dass es Völker mit der Scheidung ernst meint.

 

Martina Felske-Völker, Lehrerin, Mutter von drei Kindern, seit mehr als 20 Jahren mit Völker zusammen. Hat sich noch nicht mit der Trennung abgefunden und kämpft um ihre Ehe. War sie früher an der Seite ihres Mannes politisch aktiv, hat sie sich mehr und mehr vom Politikbetrieb, der ihr suspekt ist, zurückgezogen.

 

Nikolaus Boes, CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und treibende Kraft hinter dem Bürgerbündnis. Will die mehr als 20 Jahre andauernde SPD-Siegesserie bei OB-Wahlen brechen. Dazu haben sich die bürgerlichen Parteien in Leipzig zusammen-geschlossen und mit Prof. Dr. Gordenthal eine Persönlichkeit mit großem Namen als Spitzenkandidat nominiert. Ist mit seinem Kandidaten nicht immer einer Meinung.

 

Reto Schwaiger, freier Journalist aus Basel. Kommt nach Leipzig, um eine Reportage über seinen Freund und ehemaligen Kommilitonen, Claus-Friedrich Gordenthal, zu verfassen. Steht seinem Freund mit Rat und Tat zur Seite und wird zum starken Rückhalt.

 

Hartmut Lötzsch (SPD), Leiter des Jugendzentrums Noah und Stadtrat. Ist das soziale Gewissen seiner Partei und nutzt als Vorsitzender des SPD-Arbeitskreises Soziales seinen Einfluss.Geht keiner Auseinandersetzung aus dem Weg.

 

Henning Sieveking, genannt Capitano, in Hamburg geschäftsführender Inhaber der Werbe-Lead-Agentur der CDU Deutschlands. Hat sich fast schon zur Ruhe gesetzt und zum Teil die Geschäfte an seine Tochter übertragen. Ist immer noch gut vernetzt. Aus der Ferne verfolgt er den OB-Wahlkampf in Leipzig. Er befürchtet, dass Völker bei einem erneuten Wahlsieg Spitzenkandidat der SPD bei den Landtagswahlen 2014 werden könnte. Um diese Gefahr im Keim zu ersticken, beauftragt er Lenk, hinter den Kulissen die Strippen zu ziehen.